Agroforst Update: Wissen - der zentrale Baustein für unser Lions-Projekt

Distrikt 111 - Mitte-Nord | 06. Juli 2022 | Johanna Kunz und Oliver Kopsch
In ihrem Beitrag verdeutlichen Johanna Kunz und Oliver Kopsch den hohen Stellenwert der Agroforst

Trainingskurse bei der Nahrungsmittelsicherung. Um sich nachhaltig an den Klimawandel anzupassen und mit der Landwirtschaft trotzdem einen guten Ertrag zu erzielen, müssen die Bauern in Äthiopien zuerst einmal von den verschiedenen Möglichkeiten und Ansätzen erfahren. Deshalb sind die Trainings für Kleinbauern und -bäuerinnen der zentrale Baustein für unser Projekt. Die Themenvielfalt ist groß:

 

Angepasste Pflanzen- und Baumarten

 

 

Auf umfangreiches Interesse stößt die „angepasste Avocado“: Sie trägt schneller Früchte und kommt mit dem Klima in Äthiopien sehr gut zurecht. Zudem eignet sie sich für den Export, wodurch sie eine gute zusätzliche Einkommenschance zum heimischen Markt darstellt, der mit den lokalen Avocados versorgt wird. Wie man Avocado-Bäume veredelt, danach gut pflegt und zum Beispiel vor Staunässe oder Tierverbiss schützt, erfahren die Mitarbeitenden unserer Partnerorganisation und die Leiter von Farmer-Trainingszentren beim Erfahrungsaustausch mit anderen äthiopischen Landwirten.

 

Hochland und Tiefland

 

In unserer Projektregion gibt es Gebiete, die auf einer Höhe von bis zu 2.500 Metern liege und in denen es deutlich kühler und auch feuchter ist als im Tiefland auf 1.000 Metern. Dies bedeutet, dass nicht jede Pflanze für alle Kleinbauern und -bäuerinnen gleich gut geeignet ist. In höheren Lagen sind deshalb vor allem Avocado, Passionsfrucht und die „falsche Banane“ interessant, im Flachland gedeihen Mango, Guava und Orangen und beschatten gleichzeitig darunter liegende Pflanzen. Auch bei der Aufforstung spielt das eine Rolle, denn es gibt sowohl den einheimischen Hochland- als auch Tiefland-Bambus, der auf bisher unfruchtbarem Boden zuerst eine Humus-Schicht bilden soll, bevor dort wieder Landwirtschaft betrieben werden kann.

 

Wassermanagement gegen Bodenerosion

 

In den Bergen Äthiopiens gibt es eigentlich ausreichend Regen für die Landwirtschaft. Das Problem ist, dass er oft sturzflutartig hereinbricht, sofort in die Täler abfließt und dabei den guten, fruchtbaren Boden mitreist. Deshalb lernen die Kleinbauern und -bäuerinnen, wie Sie durch verschiedene Steinstrukturen das Wasser länger im Boden halten.

 

Landwirtschaft im eigenen Garten

 

Viele Familien haben um ihr Haus noch ein kleines Stück Land. Auch wenn sie sonst als Lohnarbeiter für andere arbeiten, können sie hier Gemüse und Obst für den eigenen Verbrauch anpflanzen. Mit Pflanzsäcken ist dies sogar auf zwei Ebenen möglich, wie der Garten eines Modell-Farmers zeigt. Kombiniert wird das oft mit der Haltung von Hühnern oder Ziegen.

Auf umfangreiches Interesse stößt die „angepasste Avocado“: Sie trägt schneller Früchte und kommt mit dem Klima in Äthiopien sehr gut zurecht. Zudem eignet sie sich für den Export, wodurch sie eine gute zusätzliche Einkommenschance zum heimischen Markt darstellt, der mit den lokalen Avocados versorgt wird. Wie man Avocado-Bäume veredelt, danach gut pflegt und zum Beispiel vor Staunässe oder Tierverbiss schützt, erfahren die Mitarbeitenden unserer Partnerorganisation und die Leiter von Farmer-Trainingszentren beim Erfahrungsaustausch mit anderen äthiopischen Landwirten.

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