Lions Club unterstützt mit gesammelten Geldern viele besondere Projekte wie „Klasse 2000“

Antonia und ihre Mitschüler der Klasse 4 b der Burg-Schule sind heute sportlich. „Warte, ich komme rüber zu Dir“, sagt Antonia und schaut zu Johannes. Der steht im Schülerkreis. Das Mädchen hat ein Wollknäuel in der Hand und spinnt mit ihren Mitschülern ein Fadennetz, das Kopf- und Körpereinsatz fordert. Es ist Sachunterricht. Klassenlehrerin Anika Hellmold erzählt: „Wir nehmen zurzeit das Thema Gehirn durch. Frau Sangmeister-Behr ist heute hier und zeigt uns, wie ein Gehirn funktioniert.“

Andrea Sangmeister-Behr erläutert: „Ich bin eigentlich von Haus aus Ärztin.“ In der Burg-Schule und der Comenius-Schule begleitet sie jedoch pädagogisch das Programm „Klasse 2000“. Es umfasst die Themen Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention und soll Kinder allgemein stark und selbstbewusst machen.

„Das Förderprogramm richtet sich an alle Schüler der beiden Eppsteiner Grundschulen“, erläutert Ralf Herrmann. Er ist Schatzmeister des Lions Clubs Eppstein. Die „Löwen“ aus der Burgstadt fördern „Klasse 2000“ seit vielen Jahren. „Wir machen das in Kooperation mit der AOK“, erläutert Herrmann. Und doch wäre der Unterricht ohne die Lions nicht möglich. Mit Lions-Freund Christoph Pellengahr, der im Sommer neuer Clubpräsident werden soll, ist Herrmann in der Burg-Schule zu Besuch.

Adventskalender wichtige Quelle

Die Klasse 4 b zeigt gemeinsam mit Anika Hellmold und Andrea Sangmeister-Behr, wie Synapsen arbeiten und, „dass es im Gehirn auch Datenautobahnen gibt“, so die Lehrkräfte. Das Wollknäuel hilft den Kindern beim Verständnis. Das Wollnetz stellt die Datenautobahnen im Gehirn dar. Antonia spinnt das Netz zu den Mitschülern Alina, Hazzem und Ida.

Der Lions Club sammelt ganzjährig Gelder für Aktionen wie „Klasse 2000“. „Seit zehn Jahren findet das Angebot in den Grundschulen statt“, erläutert Pellengahr. Doch auch andere Projekte und Anschaffungen besonders in Eppstein, aber auch der Umgebung werden gefördert. Dafür sammeln die Eppsteiner „Löwen“ ganzjährig Geld. Sie organisieren das Entenrennen, haben einen Lions-Wein im Angebot. Im Advent stehen sie in der Hütte auf dem Weihnachtsmarkt mit Glühwein und Kinderpunsch.

Eine besonders wertvolle Einnahmequelle ist der Lions-Adventskalender. 2022 konnten darüber wieder über 20 000 Euro Spenden gesammelt werden, die weitergegeben wurden. Sie flossen in die Grundschulen aber auch in andere Projekte oder die Vereinsarbeit, die Ukraine-Hilfe, aber auch die städtische Jugendarbeit. Der Verein „Kids & Co“ Ehlhalten, die TSG Eppstein, der Waldlehrpfad Bremthal, das Hospiz „Lebensbrücke“, die Caritas, der Verein „Frauen helfen Frauen“ und Projekte der Kirchen am Ort wurden jeweils berücksichtigt.

Die Bremthaler Comenius-Schule erhielt einen Zuschuss für die musikalische Projektwoche, die Burg-Schule konnte dank der Eppsteiner Lions Sicherheitswesten anschaffen. Eine Exkursion für MS-Kranke und Begleitpersonen plus Sachspenden waren ebenfalls noch möglich.

‚Klasse 2000’ hilft jährlich über 30 Eppsteiner Grundschulklassen“, erläutert Herrmann. Dass das Leitmotto der Löwen, „Gutes tun für Jung und Alt“, in diesem Fall ebenfalls gut passt, ergänzt Pellengahr. Die 37 Clubmitglieder danken den Eppsteinern für ihre vielseitige Unterstützung. Denn nur durch den Kauf von Glühwein, Punsch, Kalendern, den gelben Plastik-Entchen für das Entenrennen, Spenden und Clubbeiträgen sind solche Förderungen auch in Zukunft gesichert.

„Klasse 2000“ wurde 1991 am Institut für Präventive Pneumologie des Klinikums Nürnberg entwickelt. „Erfinder“ war Dr. Pál Bölcskei mit einem Expertenteam. Los ging es mit 234 Klassen in Bayern. Aufgrund des starken Wachstums wurde ein eigener Trägerverein nötig: 2003 wurde „Programm Klasse2000“gegründet. Seit Beginn des Programms schlossen über 2 Millionen Kinder Bekanntschaft mit der Figur „Klaro“. Zur Zeit macht bundesweit jedes siebte Grundschulkind bei „Klasse 2000“ mit. „Gesund, stark und selbstbewusst - so sollen Kinder aufwachsen“, wirbt der Verein. „Klasse 2000“ ist nach seinen Angaben das in Deutschland am weitesten verbreitete Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung in den Grundschulen. Bausteine sind „gesund essen und trinken“, „bewegen und entspannen“, „sich selbst mögen und Freunde haben“, „Probleme und Konflikte lösen“, „kritisch denken und Nein sagen“.